Pfand für Weinflaschen: Warum es in Deutschland keine Pfandpflicht gibt
Das deutsche Pfandsystem ist bekannt für seine Effizienz, doch viele wundern sich: Warum gibt es kein Pfand für Weinflaschen? In diesem Artikel klären wir, warum die Pfandpflicht bei Weinflaschen nicht gilt und welche Alternativen im Recycling bestehen.
Warum gibt es kein Pfand auf Weinflaschen?
Während Bier- und Wasserflaschen in Deutschland nahezu durchgängig dem Pfandsystem unterliegen, sind Weinflaschen von der Pfandpflicht ausgenommen. Der Hauptgrund liegt in der rechtlichen Einordnung: Wein gilt als Genussmittel und unterliegt nicht denselben Regelungen wie Softdrinks oder Bier.
Zudem sind viele Weinflaschen nicht für die Wiederverwendung konstruiert. Ihre individuelle Form, Farbe und Etikettierung machen die Rückführung in ein standardisiertes Mehrwegsystem wirtschaftlich unattraktiv.
Dazu kommt ein relativ hoher Anteil an importierten Weinflaschen aus anderen Weinregionen wie bspw. aus Frankreich, Italien oder Spanien. Auch das ist ein Faktor, der eine breite Nutzung von Mehrwegflaschen bisher nicht unterstützte.
Gesetzliche Grundlagen zur Pfandpflicht
Die Pfandpflicht in Deutschland ist im Verpackungsgesetz geregelt. Dieses sieht Pfand für Einweggetränkeverpackungen vor, jedoch mit Ausnahmen bspw. für Wein, Sekt und Spirituosen. Daher greift das Pfandsystem bei einer Weinflasche gesetzlich nicht, obwohl es sich ebenfalls um eine Einwegflasche handelt.
Kommt in Zukunft ein Pfand auf Weinflaschen?
Immer wieder wird darüber diskutiert, ob die Pfandpflicht auch auf Weinflaschen eingeführt werden sollte, insbesondere im Kontext von Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Aktuell fehlt es jedoch an politischem Willen, um einheitliche Rücknahmesysteme für die Vielzahl an Flaschenformen zu schaffen.
Bedeutet das, Wein gibt es nicht in Mehrwegflaschen?
Nein, neben den SPENDABEL Weinen die einfach in herkömmlichen Bierflaschen abgefüllt sind und dadurch ganz einfach am Mehrwegzyklus teilnehmen können, gibt es auch vereinzelte auch andere Anbieter für Wein-Mehrwegflaschen. Meist handelt es sich dabei um Weingüter, die ihre eigenen Flaschen wieder zurücknehmen. Es gibt auch erste noch regionale Zusammenschlüsse, die sich auf die Abfüllung in 1 Liter Mehrwegflaschen verständigt haben und sich auch um die Logistik und den Kreislauf der Flaschen kümmern.